Kleindenkmäler

  

Kreuz bei "Hiaterhütte" in Palt

Errichtet um 1612 - 1614, gestiftet vermutlich von Michael Mondl (Göttweiger Amtsmann und Dorfrichter aus Palt, + 1614). Das betroffene Grundstück wurde von ihm 1607 gemeinsam mit dem Haus Maria Lagergasse Nr. 30 erworben.

Der Bildstock hat eine kreisrunde massive Basisplatte aus Kalksandstein (ehemaliger Pressstein), einen gemauerten, abgefasten Vierkant aus Ziegelsteinen als Schaft auf dem ein Tabernakelkreuz ruht. Beide werden durch ein vorkragendes Gesimse voneinander abgehoben. Die Ost- und Westseite der Tabernakelseiten haben je eine vertiefte Nische in denen vermutlich in früheren Zeiten Skulpturen standen. Die Südseite ist plan und zeigt keinerlei Verzierung. Die Hauptansicht nach Norden schmückt ein Flachrelief. Die Darstellung zeigt die Kreuzigungsgruppe – das Kreuz mit dem Korpus und der INRI-Tafel, Maria und Johannes. Die Halbplastiken sind aus Zogelsdorfer Kalksandstein in einer sehr guten Qualität gefertigt. Das Dach ist als Stufenpyramide mit vier aufeinandergelegten, sich nach oben verjüngenden Ziegelplatten ausgebildet. Ein massives griechisches Ziegelkreuz mit einer dünnen Kalkschichte bildet den oberen Abschluss.

Dieses Objekt ist der älteste im Gemeindegebiet erhaltene Bildstock und der erste, der im Zuge der Gegenreformation auf Betreiben des Abtes Georg Falb (1612 – 1631) errichtet wurde. Dieser Abt war vom Passauer Bischof beauftragt Maßnahmen zur Gegenreformation im österr. Teil der Diözese einzuleiten. Bis 1629 wurden zahlreiche Bildstöcke (Fünfkreuz, Kreuz beim Altmannibründl, mehrere Zellerkreuze) im Ortsgebiet errichtet. 2023 wurde das Objekt im Auftrag des FVVF durch den Restaurator Günther Mittendorfer instandgesetzt und dabei die extreme Schieflage beseitigt.

 

 

2023-JT

Quellen:
Heimatbuch d. Marktgemeinde Furth; Red.: Maria Jaksch, Wolfgang Kamptner, Eva u. Herwig Schatzl
Zeichen des Glaubens an unseren Verkehrswegen gestern und heute; Benno Hermann Maier OSB
Recherchen Josef Teufner

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